Zuvor etwas zur Familie
Mein Großvater Paul Hermann NEUMANN, geboren am 6.7.1889 in Leutmannsdorf ist mit seinen Geschwistern um 1910 ins Ruhrgebiet nach Moers-Meerbeck gegangen. Dort begegnete er dann auch meiner Großmutter Anna MATTNER, die mit ihren Geschwistern aus Ottmachau kam. Er stammte aus einer Weberfamilie, die in Ober-Leutmannsdorf im Haus Nr. 81 lebte. Mein Urgroßvater Wilhelm Friedrich NEUMANN geb. 27.12.1857 ist nur 32 Jahre alt geworden. So heiratete meine Urgroßmutter Ernestine Louise HEIMANN mit ihren fünf kleinen Kindern ein zweites Mal und zwar den Witwer Ernst Wilhelm Zeisbrich, der sieben kleine Kinder mit in die Ehe brachte. Mein Ururgroßvater Friedrich Wilhelm NEUMANN wurde am 13.9.1818 in Rudolfswaldau Kr. Waldenburg geboren. Er war mit Anna Rosine SCHUBERT *19.11.1819 in Ober-Leutmannsdorf verheiratet, sie hatten elf Kinder. Leider wird die weitere Forschung erschwert, da es von 1800 bis 1874 keine Kirchenbücher gibt.
Aus diesem Grund habe ich mit dem Projekt Leutmannsdorf begonnen. Ich werde alle Daten zu diesem Ort sammeln und in TNG auswerten. Daraus entsteht ein Ortsfamilienbuch, mit dessen Hilfe es vielleicht gelingen wird, diese große Kirchenbuchlücke zu überwinden.
Ich habe es geschafft :))) Das Ortsfamilienbuch (OFB) ist soweit fertig, dass ich es veröffentlichen konnte. Selbstverständlich arbeite ich weiter daran. Veröffentlicht ist das OFB Leutmannsdorf auf den Seiten von Compgen, Verein für Computergenealogie http://www.ortsfamilienbuecher.de/leutmannsdorf/

Geschichte des Ortes

Villa Flora1935

Schloss Niederhof und Besitz Pohl

Oberdorf 1908

Kluge's Warenhandlung u.a.1942

ev.Pfarrhaus, Kath.Schule u.a.

1200

1220


ca. 1250

1305

1318

1677


1742



1756

1900

1937

dichter Gebirgswald - die Preseka -

dringen deutsche Kolonisten in das Waldgebiet ein, Kunzendorf entsteht 1228, etwas später Arnsdorf und Bögendorf

Gründung und Besiedlung durch Ritter Lutzmann

erste Erwähnung im Gründungsbuch des Bischofs Heinrich von Würben

wird im Zinsregister des Erzpriesters Gabriel von Rimini eine Pfarrkirche angedeutet

der Rat von Schweidnitz erwarb Leutmannsdorf und trat dafür Heinrichau ab, Leutmannsdorf wurde Kämmereidorf

wird die evangelische Kirche auf der Grundseite und die Schule auf der Bergseite erbaut. Bis dahin wurden die Aufzeichnungen über Heiraten, Taufen und Beerdigungen in den kath. Kirchenbüchern eingetragen.

bauten die Katholiken auf der Bergseite eine Schule

hatte Leutmannsdorf drei evangelische und eine katholische Schule 

wurde die Gemeinde Leutmannsdorf aus den Teilen Ober-Leutmannsdorf, Leutmannsdorf-Bergseite, Leutmannsdorf-Grundseite, Klein-Leutmannsdorf, und Groß-Friedrichsfelde gebildet


Daten + Zahlen

Leuthmannsdorf Berg-Seite, Dorf, Regierung und Ober-Landes-Gericht Breslau, Landrathsamt Schweidnitz, Süd-Süd.Ost 6/4 Meilen, Post Kreisstadt; Eigentümer Kämmerei in Schweidnitz. Land- und Stadt-Gericht Schweidnitz. 111 Häuser, 1 Freischoltis., 2 Erbpachtgüter, 1 Lehngut, 1075 Einwohner, (katholisch 433); 1katholische Mutter-Kirche (Archip. Reichenbach) 1 katholische Schule,
1 Lehrer, (Schul-Inspect. Schweidnitz-Waldenburg), Patronat für beide Magistrat in Schweidnitz; evangelische Kirche zu Ober-Leuthmannsdorf, 1 Krankenhaus, 3 Brennereien, 1 Sägemühle,
2 Wassermühlen, 1 Windmühle. - hierzu:

a) Groß-Friedrichsfeld, eine Kolonie, 30. Häuser, 251 Einwohner, (katholisch 73);
b) Klein-Friedrichsfeld, Kolonie, 22 Häuser, 180 Einwohner, (katholisch 71);

beide Kolonien stossen an den genannten Hauptort an, so wie überhaupt Leuthmannsdorf Berg-Seite, Grund-Seite, Klein- und Oberleuthmannsdorf aneinander hängen.

Leuthmannsdorf Grund-Seite, Dorf, Regierung und Ober-Landes-Gericht Breslau, Landrathsamt Schweidnitz, Süd-Süd.Ost 6/4 Meilen, Post Kreisstadt; Eigentümer Kämmerei in Schweidnitz. Land- und Stadt-Gericht Schweidnitz. 82 Häuser, 1 Freischoltis., 1 Erbpachtgut, 804 Einwohner,
(katholisch 153); 1 evangelische Schule, 1Lehrer, Cillatur Magistrat in Schweidnitz; evangelische Kirche zu Ober-Leuthmannsdorf; katholische Kirche zu Leuthmannsdorf Berg-Seite, 1 Brauerei, 4 Brennereien, 1 Krankenhaus, 1 Sägemühle, 3 Wassermühlen.

Leuthmannsdorf, Klein-, auch Hundsfeld, Dorf, Regierung und Ober-Landes-Gericht Breslau, Landrathsamt Schweidnitz, Süd-Süd.Ost 6/4 Meilen, Post Kreisstadt; Eigentümer Kämmerei in Schweidnitz. Land- und Stadt-Gericht Schweidnitz. 20 Häuser, 1 Freischoltis., 75 Einwohner, (katholisch 4); evangelische Kirche zu Ober-Leuthmannsdorf, katholische Kirche zu Leuthmannsdorf Berg-Seite,
1 Brennerei.

Leuthmannsdorf, Ober-, Dorf, Regierung und Ober-Landes-Gericht Breslau, Landrathsamt Schweidnitz, Süd-Süd.Ost 6/4 Meilen, Post Kreisstadt; Eigentümer Kämmerei in Schweidnitz. Land- und Stadt-Gericht Schweidnitz. 118 Häuser, 3 Vorwerke, 901 Einwohner, (katholisch 69);
1 evangelische Mutterkirche, Patronat Magistrat in Schweidnitz, der aus 3 vorgestellten Candidaten einen wählt; 1 evangelische Schule, 1 Lehrer, 2 Hülfslehrer, (Superint. Schweidnitz), Collatur Magistrat in Schweidnitz; katholische Kirche zu Leuthmannsdorf Berg-Seite, 2 Brennereien, 4 Wassermühlen,
1 Windmühle.

aus
J.G. Knie, J.M.L. Melcher, Geographische Beschreibung von Schlesien preussischen Antheils, der Grafschaft Glatz und der preußischen Markgrafschaft Ober-Lausitz, Grass, Barth & Comp., Breslau 1830


Quellen

Topographische Karten

Topographische Karten 1 : 25 000 Leutmannsdorf von 1883
Die Kartennummern sind TK 25 Nr. 5264 Bad Charlottenbrunn und TK 25 Nr. 5265 Reichenbach.
Die Karten können online bestellt werden beim Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 

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Zivilstandsregister im Standesamt I Berlin

Standesamt I in Berlin
Rückerstr. 9
10119 Berlin
Mail: info@stand1.verwalt-berlin.de

Geburtsregister 
1880-1882
1885-1891
1893-1923
1926-30.06.1938

Heiratsregister:
1880-1930
1932-1933
1936

Sterberegister:
1880-30.06.1938

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Verfilmte Kirchenbücher und Zivilstandsregister durch die Mormonen

Katholische Kirche Leutmannsdorf (Kr. Schweidnitz)
einschließlich einiger evangelischer Eintragungen
Kirchenbuch, 1654-1800
Taufen 1654-1714 -  FHL INTL Film [ 1767954 Item 8 ]
Taufen 1714-1800 -  VAULT INTL Film [ 1767955 ]
Heiraten 1666-1765 Tote 1678-1800 -  FHL INTL Film [ 1761719 Items 1-4 ]

Zivilstandsregister, 1874-1888
Leutmannsdorf (Kr. Schweidnitz) Standesamt
Geburten 1874-1876 -  FHL INTL Film [ 1199502 Items 18-20 ]
Geburten 1877 Heiraten, Tote 1874-1877 -  FHL INTL Film [ 1199503 Items 1-9 ]
Geburten 1878 -  FHL INTL Film [ 1417841 Item 12 ]
Geburten 1879-1882 Heiraten 1878-1882 Tote 1878 -  FHL INTL Film [ 1417842 ]
Tote 1879-1882 -  FHL INTL Film [ 1417843 Items 1-5 ]
Geburten 1883-1886 -  FHL INTL Film [ 1895841 Items 10-15 ]
Geburten 1886 Heiraten, Tote 1883-1886 -  FHL INTL Film [ 1895749 ]
Geburten, Heiraten, Tote 1887-1888 -  FHL INTL Film [ 2041900 Items 1-7 ]

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Bundesarchiv Bayreuth – Lastenausgleichsarchiv
Dr.-Franz-Str. 1, 95445 Bayreuth

Fragebogen- und Erlebnisberichte zur Vertreibung
Feststellungsakten aus dem Lastenausgleich
Eine Gemeindeseelenliste konnte nicht ermittelt werden

Der Amtsbezirk Leutmannsdorf  (ca. 1886)

Leutmannsdorf ist ein langes, von Südwesten nach Nordosten sich hinziehendes Dorf, das etwa 11 Kilometer südöstlich von Schweidnitz entfernt liegt und aus Ober-Leutmannsdorf, L. Bergseite und L. Grundseite und Nieder-Leutmannsdorf besteht. Jeder Anteil bildet eine Gemeinde für sich. Die Zahl der Bewohner des ganzen Dorfes, von denen ein großer Teil durch Baumwollenweberei sich den oft kärglichen Lebensunterhalt erwirbt, beläuft sich auf 4228. Der Ort wird seiner ganzen Länge nach von dem Leutmannsdorfer Wasser durchflossen. Im Dorfe befinden sich 9 Wassermühlen, darunter 4 Sägemühlen. Außerhalb desselben liegen 2 Förstereien, 2 Ziegeleien, die Walkmühle und die der Stadt Schweidnitz gehörige Brettschneidemühle am Milmichbache. Diese Mühle hat das größte Wasserrad Schlesiens mit 11,25 m Durchmesser.

Die katholische Pfarrkirche auf der Bergseite ist in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts von den Gebrüdern Christian und Heinrich Atze auf Stoschendorf, Kr. Reichenbach und Pezold v. Betschow auf Ruppersdorf, Kr. Jauer gestiftet und 1348 dotiert worden. Erstere besaßen hier die Bergseite, letzterer die Grundseite. Die evangelische Kirche auf der Grundseite wurde 1742 erbaut. Leutmannsdorf hat 3 evangelische Schulen und 1 katholische; letztere zählt 2 Lehrer und 127 Kinder. In den evangelischen Schulen unterrichten 6 Lehrer ungefähr 700 Kinder.

Leutmannsdorf hat seinen Namen von seinem Erbauer und ersten Grundherrn, dem tapferen Ritter Luzmann, der im Jahre 1241 an der Schlacht bei Wahlstatt gegen die Tartaren teilnahm. Das Dorf bestand früher aus 3 Anteilen: Bergseite, Grundseite und Klein-Leutmannsdorf und hatte 3 Vorwerke: Grundhof, Niederhof und Friedrichshof. 1672 besaß sämtliche Anteile Ernst Gottfried von Berg und Wernersdorf. Der Vormund aber von dessen unmündigen Kindern, George Siegemund von Tschirnhaus vertauschte 1677 alle Anteile von Leutmannsdorf an den Magistrat zu Schweidnitz gegen das Dorf Heinrichau im Kreise Waldenburg. Im Jahre 1800 wurden die 3 Vorwerke als freie bürgerliche Erb-Lehn-Zinsgüter verkauft und die Stadt behielt nur den etwa 2500 Morgen großen Wald, den sie heute noch besitzt.

In der Nähe der sogenannten Totenbuche steht im Walde ein aus rotem Sandstein gefertigter, etwa 1 Meter hoher Denkstein mit 2 gekreuzten Schwertern und der Inschrift: "Den 22. Juli 1762" als Erinnerungszeichen an die hier beerdigten Kroaten, die am Tage zuvor, als der preußische General v. Wied die Höhen bei Leutmannsdorf erstürmte, gefallen waren. Ein anderes Monument aus Sandstein, das Wilhelms-Denkmal, befindet sich auf dem Tartschenberge oder der Wilhelmshöhe. Dasselbe wurde im Jahre 1862 von den Gutsbesitzer Gottlob Langer'schen Eheleuten gestiftet zur Erinnerung an die am 14. Juli 1861 erfolgte glückliche Errettung Sr. Majestät des Königs Wilhelm aus Todesgefahr. Das Denkmal kostet ungefähr 15.000 Mark.

Groß-Friedrichsfeld wurde im Jahre 1800 auf den Feldern des Friedrichshofes, der sogenannten Schafwiese angelegt und hat 279 Einwohner, die sich größtenteils mit Barchendweberei beschäftigen. Die evangelische Schule mit 1 Lehrer zählt 48 Kinder.

Die Kolonie Klein-Friedrichsfeld entstand bald nach der Gründung des vorgenannten Ortes auch auf den Feldern des Friedrichshofes. Die Einwohnerzahl derselben beträgt 289.

Klein-Leutmannsdorf, gewöhnlich Hundsfeld genannt, hat 93 Einwohner. Der Ort wurde im 30jährigen Krieg vollständig verwüstet und erst 1698 wieder aufgebaut.

Quelle: Eduard Gröger, Der Kreis Schweidnitz nach seinen physikalischen, statistischen und topographischen Verhältnissen

Nachname

Adelt
Ader
Adler
Adler
Alex
Alex
Alex
Anders
Anders
Andreas
Andreas
Andreas
Andreas
Ansorge 
Aster
Bäcker
Badelt
Bänsch
Bänsch
Bartsch
Bartsch
Bartsch
Bartsch
Bäsler
Batzdorf
Baumert
Becke
Becke
Becker
Becker
Becker
Becker
Becker
Becker
Becker
Beier
Berger
Berger
Berger
Berger
Berger
Berger
Bernatzky
Bieder
Bienert
Bienert
Bindig
Bischof
Bittner
Bittner
Blüschke
Bock
Bock
Bock
Bodenberger
Bodenberger
Böer
Böer
Böer
Böer
Boese
Böhm
Böhm
Böhm
Böhme
Böhme
Böhme
Brackert
Bremer
Burghardt
Burkert
Burkert
Burkert
Burkhardt
Burkhardt
Calmus
Claer
David
Deuse
Deuse
Deuse
Deuse
Deuse
Dinter
Dinter
Dittrich
Drescher
Dreßler
Drieschner
Dudek
Ebert
Eckstein
Eckstein
Effler
Effler
Eichner
Elter
Ende
Ende
Ende
Ende
Ende
Ende
Ende
Ende
Ende
Ende
Ende
Ertel
Ertel
Ertel
Exner
Febbe
Feldsmann
Fellenberg
Fellenberg
Fellenberg
Felsmann
Fiedler
Fischer
Franz
Franz
Franz
Franz
Franzke
Freiberg
Friedrich
Friedrich
Friedrich
Fuhrmann
Fuhrmann
Fuhrmann
Gaber
Gärtner
Gärtner
Gebauer
Gehler
Geisler
Geisler
Geisler
Geisler
Geisler
Gellrich
Gerlach
Gertitschke
Giehler
Giehler
Girbig
Glaser
Gläser
Glaubitz
Gleis
Göhlmann
Goldammer
Goldammer
Grabitz
Greilich
Grella
Grellert
Grieger
Grieger
Groß
Groß
Grosser
Grosser
Grosser
Grosser
Grotz
Gube
Gulich
Günther
Günzel
Günzel
Günzel
Günzel
Günzel
Güttler
Güttler
Güttler
Güttler
Güttler
Güttler
Güttler
Güttler
Haase
Hacke
Hacke
Hagemann
Hahn v.
Hain
Hampel
Hanel
Hanner
Hannig
Hansch
Hansch
Hansch
Häring
Hartwig
Hasler
Hasse
Heeger
Heilmann
Heimann
Hein
Hein
Heinrich
Heinrich
Heinze
Hentschel
Herbst
Herden
Herden
Hermann
Herrmann
Herrmann
Herrmann
Herrmann
Herrmann
Herrmann
Herrmann
Herrmann
Herzog
Herzog
Hielscher
Hielscher
Hielscher
Hielscher
Hielscher
Hielscher
Hielscher
Hielscher
Hielscher
Hielscher
Hielscher
Hilse
Hilse
Hirschberger
Hoffmann
Hoffmann
Hoffmann
Hoffmann
Hoffmann
Hoffmann
Hoffmann
Hoffmann
Hoffmann
Hoffmann
Hoffmann
Hoffmann
Hoffmann
Hoffmann
Hübner
Hübner
Hübner
Husemann
Ilgner
Ilgner
Ilgner
Ilgner
Illguth
Innerasky
Innerasky
Iwanski
Jachmann
Jachmann
Jäkel
Jäkel
Jäkel
Jäkel
Jäkel
Jäkel
Jäkel
Jäkel
Jäkel
Jäkel
Jäkel
Jäkel
Jäkel
Jäkel
Jäkel
Jäkel
Jankowsky
Jenke
Jenke
Jenke
Jenson
Jenson
Jischke
Jischke
Jischke
Jonas
Joppich
Joppich
Joppich
Jung
Jung
Junge
Junge
Jusol
Just
Kalms
Kalms
Kalms
Kalms
Kalms
Kalms
Kasparek
Kiesewetter
Kinzel
Kipke
Kirchner
Kirsch
Kittlaus
Klenner
Klette
Klingberg
Klose
Klose
Klose
Klose
Klose
Kluge
Klumpe
Knauer
Knillmann
Knoblich
Knoblich
Knoblich
Knorn
Kober
Koch
Koch
Koch
Köchel
Köhler
König
Konrad
Koppe
Kornetzky
Koschel
Kramer
Kramer
Kranz
Krause
Krause
Krause
Krause
Krause
Krause
Krause
Krause
Krause
Krinke
Kugler
Kuhnert
Kuhnert
Kuttig
Küttner
Labe
Labriga
Laegel
Langer
Langer
Langer
Langer
Langer
Langer
Langer
Langer
Langer
Langer
Langer
Langer
Langer
Langer
Langer
Langner
Langner
Lapschek
Leffler
Lehmann
Lehnert
Leiner
Leißner
Letzel
Letzner
Letzner
Leuchtmann
Leuchtmann
Leupold
Leuschner
Lichter
Liebchen
Lindner
Löffler
Ludwig
Machner
Magowsky
Mai
Mai
Mai
Maiwald
Maiwald
Maliske
Mann
Marschalk
Marx
Maslinski
Masur
Mätschke
Matthes
Melzer
Menzel
Mertin
Milde
Milde
Mittmann
Mittmann
Mittmann
Mittmann
Monse
Moser
Müller
Neugebauer
Neumann
Neumann
Neumann
Neumann
Neumann
Neumann
Neumann
Neumann
Nickel
Nowack
Obst
Opitz
Otparlik
Palluch
Pantke
Pätzold
Pätzold
Pauer
Peipe
Pfitzner
Pflaumann
Pieschel
Pieschel
Plüschke
Pohl
Pohl
Pohl
Pohl
Pohl
Pohl
Pohl
Pohl
Pohl
Polensky
Posner
Posner
Präkelt
Präkelt
Präkelt
Präkelt
Preußner
Proske
Püschel
Püschel
Püschel
Püschel
Rachner
Rauscher
Reich
Reichelt
Reimann
Reinhold
Reiprich
Reiprich
Reiprich
Renner
Richter
Richter
Richter
Riedel
Riedel
Riedel
Riedel
Rieger
Rieger
Rollitz
Rudolf
Rümmler
Rupprecht
Saliger
Sauer
Sauer
Schachschal
Schade
Schädel
Scharfenberg
Schellner
Schelz
Schierschke
Schiller
Schiller
Schindler
Schirmer
Schlägel
Schleiffer
Schlolaut
Schmelzer
Schmelzer
Schmelzer
Schmidt
Schmidt
Schmidt
Schmidt
Schmiedel
Schneider
Schneider
Schneider
Schneider
Schneider
Schneider
Schneider
Schneider
Schneider
Schober
Scholz
Scholz
Scholz
Scholz
Scholz
Schön
Schön
Schrader
Schramm
Schramm
Schramm
Schramm
Schramm
Schremmer
Schremmer
Schremmer
Schremmer
Schubert
Schubert
Schubert
Schubert
Schubert
Schubert
Schubert
Schubert
Schubert
Schubert
Schumann
Schwarzer
Schwede
Seeliger
Seipel
Semerak
Siegert
Siegmund
Sommer
Sommer
Spittler
Spittler
Spitzer
Springer
Stäbler
Stache
Steinbrich
Steiner
Steiner
Steiner
Steiner
Steller
Stephan
Stephan
Stiehler
Stiffel
Stiller
Stiller
Stiller
Stiller
Stolp
Stolper
Strecker
Stumpf
Tannhauser
Tannhauser
Tannhauser
Tannhauser
Tannhäuser
Tannhäuser
Taube
Taubert
Tautz
Teichmann
Teichmann
Teichmann
Teichmann
Teichmann
Tenzler
Tesche
Teuber
Teuber
Teuber
Thiel
Thorausch
Thorausch
Tix
Treutler
Tschentscher
Tschöpe
Udrich
Umlauf
Umlauf
Ungermann
Ungermann
Unverricht
Urban
Urban
Urban
Urban
Urban
Vogel
Vogel
Vogt
Vogt
Volkmann
Wachtarz
Wagenknecht
Wagner
Wagner
Waldbrunn
Wegener
Wegs
Wegs
Weigang
Weigang
Weinberg
Wendrich
Wendrich
Wendrich
Wendrich
Wendrich
Wentzig
Wenzel
Werner
Wiedner
Wiesner
Wiesner
Willner
Winkler
Winkler
Winkler
Winkler
Wolf
Wolf
Wolf
Wolff
Zeisbrich
Zeisbrich
Zellmer
Zeps
Zeuke
Zippel

Vorname

Berta
Hermann
Berta
Marie
Oswald
Paul
Fritz
Hermann
Karl
August
Hartmann
Henriette
Hermann
Heinrich
Alfred
Simon
Martin
August
Robert
Gustav
Richard
Gustav
Karl
Paul
Josef
Paul
Reinhold
Selma
August
Karl
Richard
Richard
Wilhelm
Friedrich
Ida
Gustav
Emil
Hermann
Martin
Paul
Adolf
Wilhelm
Carl
Paul
Paul
Robert
Emma
Paul
Kurt
Hedwig
Eugen
Alfred
Karl
Fritz
Selma
Friedrich
Hermann
August
Karl
Karl
Martha
Ernst
Heinrich
Hermann
Adolf
Oswald
Paul
Paul
Friedrich
Maria
Julius
Hermann
Paul
Berta
Maria
Max
Otto
Karl
Alfred
Gerhard
Gustav
Erich
Richard
Konrad
Hermann
Oswald
Karl
August
Karl
Robert
Emma
Heinrich
Paul
August
Fritz
Paul
Henriette
Alfred
Henriette
Henriette
Hermann
Ida
Paul
Adolf
Gustav
Hermann
Josef
Wilhelm
August
Richard
Luise
Emilie
Magdalena
Hedwig
August
Oskar
Reinhold
Auguste
Ernestine
Reinhold
Gustav
August
Pauline
Wilhelm
Kurt
Berta
Marta
Gustav
August
Alois
Paul
Stephan
Helmut
Paul
Robert
Heinrich
Gustav
Robert
Gustav
Gustav
Karl
Marie
Max
Gustav
Adolf
Karoline
Heinrich
Auguste
Paul
Josef
Paul
Theresia
Robert
Marta
Alfred
Ignatz
Berthold
Elekta
Marta
Ernestine
Paul
August
Ernst
Adolf
Paul
Alois
Ernst
Hermann
Wilhelm
Paul
Kurt
Heinrich
Oskar
Rosina
Laura
Hermann
Adolf
Heinrich
Ida
Max
Richard
Gustav
Paul
Franz
Heinrich
Heinrich
Oskar
Bernhard
Elise
Rosalie
Gustav
Heinrich
Fritz
Heinrich
August
Franz
Hermann
August
Josef
Josefa
Richard
Heinrich
Ernst
Marie
Heinrich
Richard
Reinhold
Rudolf
Max
Ferdinand
Paul
August
Wilhelm
Adolf
August
Gustav
Gustav
Karl
Richard
Robert
Oskar
Richard
Georg
Hermann
August
Elfriede
Ernst
Ernestine
Fritz
Heinrich
Karl
Reinhold
Wilhelm
Fritz
Theodor
Paul
Ernst
Ernestine
August
August
Auguste
Heinrich
Oskar
Hermann
Alfred
Berta
Berthold
Erich
Heinrich
Reinhold
Richard
Wilhelm
Adolf I.
Adolf II.
Josef
Wilhelm
Alois
Josef
Georg
Otto
Dimitria
Gustav
Richard
Franz
Paul
Wilhelm
August
Emil
Gustav
Hermann I.
Hermann II.
Hermann
Hermann
Karl
Luise
Max
Paul
Richard
Richard
Reinhold
Heinrich
Richard
Josef
August
Hermann
Hermann
Karl
Berta
Alois
Anna
Johann
Heinrich
August
Marta
Karl
Priska
Felix
August
Gustav
Franz
Albert
Auguste
Alred
Richard
Albert
Emma
Fritz
Josef
Josef
Karl
Theodor
Agnes
Heinrich
Karl
Julius
Max
Paul
August
Wilhelm
Alfred
Robert
Elfriede
Gustav
Heinrich
Emma
Paul
Hermann
Hermann
Amand
Karl
Max
Anna
August
August
Oskar
Friedrich
Karl
Reinhold
Otto
Josef
Karl
Fritz
Paul
Artur
Alfons
Hermann
Pauline
Richard
Adolf
August
Gustav
Margarete
Robert
Alfred
Elisabeth
Adolf
Karl
Pauline
Hermann
Fritz
Erwin
Artur
Auguste
Emil
Friedrich
Heinrich
Hermann
Oswald
Reinhold
Richard
Ernst
Fritz
Karl
Marie
Richard
Richard
Richard
Klara
Albert
Josef
Reinhold
August
Hermann
Elisabeth
Richard
Max
Emma
Oswald
Oskar
Wilhelm
Paul
Fritz
Henriette
Georg
Adolf
Ernestine
Hermann
Karl
Paul
Minna
August
August
Georg
Paul
Berthold
August
Josef
Willy
Bruno
Auguste
Ernestine
Max
August
Auguste
Max
Ernst
Konrad
Adolf
Hermann
Gustav
Hermann
Max
August
Oswald
Paul
Paul
Rudolf
Ernst
Hermann
Paul
Richard
Auguste
Emma
Hermann
Ernst
Paul
Heinrich
Otto
Albert
Reinhold
Wilhelm
Gustav
Heinrich
Max
Josef
Gustav
Ernst
Bruno
Richard
Hermann
Karl
Alfred
Franz
Oskar
Reinhold
Gustav
Hermann
Wanda
Fritz
Karl
Adolf
August
Wilhelm
Hermann
Karl
Johann
Alfred
Hermann
Reinhold I
Reinhold II
Richard
Alfred
Gustav
Fritz
Hermann
Paul
Otto
Adolf
Selma
Hermann
Karl
Wilhelm
Hermann
Oswald
Käthe
Konrad
Paul
Wilhelm
August
August
Hermann
Josef
Reinhard
August
August
Paul
Paul
Walter
Gustav
Emilie
Franz
Gustav
Berta
Richard
Anna
Wilhelm
Heinrich
Hermann
Paul
Adolf
Max
Ernestine
Paul
Reinhold
August
Auguste
Hermann
Paul
Karl
Auguste
Fritz
Klara
Gustav
Hermann
Fritz
August
Gustav
Heinrich
Alfred
Emil
Robert
Ernst
Karl
Gustav
Alfred
Gerhard
Josef
August
Gustav
Reinhard
Hermann
Selma
Arthur
Emma
Julius
Richard
Gustav
Heinrich
Karoline
Konrad
Pauline
Gustav
Oskar
Wilhelm
Bruno
Gerhard
Josef
Georg
Ernestine
Wilhelm
Benjamin
Elsbeth
Josef
August
Alfred
Gustav
Josef
Paul
August
Helmut
Heinrich
Erwin
Adolf
Ernst
Ernst
Alfred
August
Hermann
August
Paul
Heinrich
Richard
Alfred
Robert
August
Josef
Paul
Edwin
Wilhelm
Paul
Karl I.
Karl II.
Reinhold I.
Reinhold II.
Ehrenfried
Hermann
Ewald
Robert
Hedwig
Heinrich
Hermann
Gustav
Karl
Robert
Wilhelm
Artur
Anna
Hermann
Josef
Cäcilie
Alfred
Hermann
Richard
August
Bruno
August
Ernst
Josef
Paul
Gustav
Paul
Gustav
August
Hermann, sen.
Hermann, jun.
Oswald
Artur
Wilhelm
Julius
Berta
Karl
Gustav
Oskar
Herman
Max
Isidor
Julius
Wilhelm
August, sen.
August, jun.
Josef
Paul
Robert
Auguste
Ida
Otto
Hermann
Reinhold
Anna
Karl
Hermann
Bruno
Albert
Gottfried
August
August
Gustav
Hermann
Josef
Ernst
Franz
Georg

Luise
Ernst
Hermann
Paul
Paul
Otto

Beruf

Rentenempfgrn.
Schuhmachermstr.
Fabrikarb.
Ww.
Maurer
Maurer
Zimmerer
Arb.
Arb.
Rentenempfg.
Maurer
Ww.
Maurer
Vorwerksbesitzer
Arb.
Gutsverw.
Arb.
Arb.
Kl.-Rentn.
Stellenbes.
Maurer
Sattlermstr.
Postbetr.-Assist. i.R.
Ackerkutsch.
Gutsbes.
Rentenempfg.
Hausbes.
Warendhlrn.
Forstarb.
Arb.
Arb.
Arb.
Maurer
Landjägermstr. i.R.
Hausbesrn.
Schneidermstr.
Schmiedemstr.
Maurer
Stellenbes.u.Warenhdlg.
Stellenbes.
Arb.
Stellenbes.
Pfarrer
Postbetr.-Assist. 
Stellenbes.
Rentier
vw. Förster
Rechnungsrat a.d.
Stellmachermstr.
Hausbesrn.
Postassist. a.D.
Arb.
Straßenwärt.
Schmied
Webrn.
Weber
Gutsbes.
Rentn.
Rentn.
Arb.
Handelslh...
Arb.
Arb.
Maurer
Schuhmachermstr.
Schneidermstr.
Sattlermstr.
Fleischermstr.
Apotheker
Hausbesrn.
Hptlehr.
Arb.
Arb.
Ww.
Ww.
Klempner
Förster
Arb.
Gutsbes.
Gutsbes.
Maurer
Gutsbes.
Rentier
Arb.
Straßenwärt.
Stellmach.
Gem.-Diener i. R.
Arb.
Hausbes.
Technik. a.D.
Ww.
Löhngärtner
Arb.
Rentier
Gutsbes.
Arb.
Rentiere
Arb.
Rentenempfgrn.
Rentiere
Gutsbes.
Ww.
Arb.
Maurer
Inw.
Weber
Maurer
Mauerpol.
Kl.-Rentn.
Stellenbes.
Stellenbes.
Ww.
Rentiere
Hausbesr.
Hausbes.
Friseur
Friseur
vw. Hausbesrn.
Rentiere
Rentner
Arb.
Arb.
Ww.
Gutsbes.
Tierarzt
Hausbesrn.
Arbrn.
Bäckermstr.
Arb.
Arb.
Weber
Mühlenpächt.
Maschinist
Fuhrmann
Fuhrmann
Gutsbes.
Rentier
Arb.
Kfm.
Arb.
Mühlenbes.
Ww.
Gutsbes.
Ziegeleibes.
Bergm.
Ww.
Tischlermstr.
Diakonissin
Bauunternehm.
Rentner
Arb.
Rentiere
Rentier
vw. Hausbes.
Schmied
Bäckermstr.
Fleischermstr.
Ordensschwester
Gutspächtrn.
Rentiere
Hauer
Arb.
Arb.
Arb.
Schuhmach.
Schuhmachermstr.
Postschaffner a. W.
Rentner
Arb.
Stellenbes.
Lehrer
Gutsbes.
Landwirt
Rentiere
Kleinrentnerin
Gutsbes.
Maurer
Forstarb.
vw. Hausbes.
Fleischer
Landwirt
Kleinrentner
Gasthofsbes.
Hausbes.
Rentier
Schuhmachermstr.
Fleischermstr.
Vorwerksbesitzer
vw. Rechnungsrat
Ww.
Rentner
Bäckermstr.
Schneidermstr.
Ackerkutscher
Rentner
Gärtnereibes.
Arb.
Maurer
Maschinenführ. i.R.
Gutsbesrn.
Arb.
Schmiedemstr.
Pension.
Handelsfrau
Inv.
Rentier
Schmiedemstr.
Schuhmachermstr.
Bergmann
Stellenbes.
Rentner
Handelsm.
Hausbes.
Ackerkutscher
Rentenempfg.
Maurer
Gem.-Diener
Arb.
Stellenbes.
Stellenbes.
Arb.
Maurer
Kfm.
Gasthausbes.
Zimmerer
Ww.
Arb.
Ww.
Maler
Maurer
Hausbes.
Maurer
Fabrikarb.
Gutsbes.
Fleischermstr.
Warendhdlg.
Stellenbes.
Kleinrentnerin
Rentier
Forstarb.
Webrn.
Gutsbes.
Gutsbes.
Mühlenbes.
Makler
vw. Postschaffn.
Ober-Postschaffn.i.R.
Ackerkutsch.
Schlossermstr.
Hausbes.
Arb.
Arb.
Gutsbes.
Stellenbes.
Schneidermstr.
Mühlenbes.
Stellenbes.
Inv.
Zimmerer
Klempnermstr.
Ordensschwester
Rentenempfg.
Arb.
Hausbes.
Handelsm.
Gutsbes.
Handelsm.
Maurer
Gutsbes.
Gutsbes.
Gutsbes.
Arb.
Arb.
Arb.
vw. Stellenbes. Warenhdl.
Zimmerer
Weber
Landwirt
Arb.
Stellenbes.
Arb.
Gutsbes.
Arb.
Forstarb.
Maurer
Forstarb.
Gutsbes.
Gutsbes.
Kaufmann
Hausbes.
Schuhmachermstr.
Schneidermstr.
Maurer
vw. Landwirt
Gasthausbes.
Ordensschwester
Stellmach.
Postobersekr. a.D.
Hausbes.
Eisenb.-Betr.-Sekr. a.D.
Tischlermstr.
Ww.
Gutsbes.
Stellenbes.
Gutsbes.
Gasthausbesrn.
Gutsbes.
Maurer
Postmstr. 
Fleischermstr.
Gutsbes.
Ww.
Fleischermstr.
Arb.
Arb.
Gasthofsbes.
Inv.
Rentenempfg.
Arb.
Ofensetzer
Ofensetzer
Diakonissin
Kfm.
Stellenbes.
vw. Hausbes.
Postschaffn.
Rentenempfg.
Arb.
Kantor
Arb.
Uhrmach.
vw. Hausbes.
Zimmerer
Maurer
Schmied
Bauunthm.
Kleinrentner
Schmiedemstr.
Bäckermstr.
Hausbes.
Gutsbes.
Schlosser
Maurer
Hausbes.
Bäckermstr.
Maurer
Ww.
Arb.
Maurer
Weber
Schmiedemstr.
vw. Lehrer
Schmiedemstr.
Hausbes.
vw. Kantor
Schmiedemstr.
Fabrikarb.
Arbrn.
Gutsbes.
Fuhrwerksbes.
Apothekenverw.
Gutspächter
vw. Hausbes.
Bauunternehm.
Arb.
Maurer
Postschaffn.
Gutsbes.
Gasthofsbes.
Lehrer
Auszügl.
Stellenbes.
Gutsbes.
Ww.
Gutsbes.
Maurer
Kfm.
Ww.
Warenhdl.
Weber
Rentier
Kfm.
Arb.
vw. Kfm.
Schuhmacher
Schlosser
Arbrn.
Hausbes.
Gutsbes.
Arb.
Kutscher
Stellenbes.
vw. Lehrer
Pastor
Kleinrentner
vw. Warenhdl.
Auszügler
Ackerkutscher
Arb.
vw. Stellmachermstr.
Rentenempfg.
Maurer
Stellmachermstr.
Maurer
Malermstr.
Arb.
Maurer
Arb.
Kaufmann
Ww.

Gutsbes.
Rentner
Ww.
Arb.
Warenlager
Fleischbeschauer
Gasthofsbes.
Bäckermstr.
Pensionär
Arb.
Betriebsleiter
Rentier
Maurer
Arb.
Arb.
Maschinenarb.
Weber
Kutscher
Inv.
Vertreter
Hausnährn.
Ww.
Arb.
Ackerkutscher
Arb.
Rentier
Hausbes.
Arb.
Stellenbes.
Gem.-Bote
Tischlermstr.
Arb.
Postschaffn.
Bäckermstr.
Mangler
Zimmerer
Maurer
Hausbes.
Inw.
Maurer
Bergm.
Arb.
Kaufm.
Weber
Bürstenmach.
Tischlermstr.
Gutsbesrn.
Maurer
Arb.
Gutsbes.
Rentier
Korbmach.
Gutsbes.
Handelsm.
Ww.
Lehrer
Gutsbes.
Gutsbes.
Stellenbes.
Gutsbes.
Restgutsbes.
Kutscher
Gutsbes.
Arb.
Förster
Werkmstr.
Gem.-Sekr.
vw. Hausbes.
Stellenbes.
Gutsbes.
Maurer
Stellenbes.
Maurer
vw. Lehrer
Stellenbes.
Müllermstr.
Schneidermstr.
Maurer
Rentner
Dachdecker
Schuhmachermstr.
Vorwkbs.
Arb.
Tischlermstr.
Molkereibes.
Kfm.
Wirtsch.-Insp.
Arb.
Ww.
Maurer
Hausbes.
Warendhdl.
Gasthausbes.
Hebamme
Arb.
Arb.
Maurer
Schnittwhdl.
Gasinsp. i.R.
Obermelk.
Rentenempfgrn.
Arb.
Gutsbes.
Arb.
Kohlenhdlrn.
Gutsbes.
Arb.
Bez.-Monteur
Ww.
Maschinenführ.
vw. Gasthausbes.
Korbmach.
Arb.
Stellenbes.
Arb.
Arb.
Ziegelmstr.
Postmstr. a.D.
Gutsbes.
Stellenbes.
Maurer
Lohngärtn.
Stellenbes.
Lohngärtn.
Lehrer
Gutsbes.
Rentenempfg.
Forstarb.
Forstarb.
Waldwärt.
Ww.
Viehhdl.
Ww.
Stellenbes.
Hausbes.
Maurer
Stellenbes.
vw. Hausbes.
Barbier
Ww.
Kutscher
Sattlermstr.
Kantor
Kfm.
Kfm.
Rentier
Metallschleif.
Nährn.
Gutsbes.
Kfm.
Postbetr.-Assist.
Arb.
Stellenbes.
Inv.
Arb.
Bahnarb.
Maurerpolier
Gasthausbes.
Arb.
Arb.
Obermelk.
Gutspächt.
Arb.
Bauunthm.
Gutsbes.
Werkmstr. 
Postschaffn.
Rentier
Arb.
Maurerpolier
Straßenwärt.
Förster
Hausbes.
Rentier
Kfm.
Stellenbes.
Lehrer
Rentier
Arb.
Gutsbes.
Gutsbes.
Gutsbes.
Gutsbes.
Gutsbes.
Gutsbes.
Gutsbes.
Arb.
Hausbesrn.
Gutsbes.
Rentier
Stellmachermstr.
Gutsbes.
Gutsbes.
Maurer
Stellenbes.
Webrn.
Arb.
Weber
Urbrn.
Gutsbes.
Gärtnereibes.
Gärtnereibes.
Inv.
Ober-Landjäg.
Stellenbes.
Sattlermstr.
Arb.
Arb.
Hausbes.
Bäcker
Hausbes.
Arb.
Gutsbes.
Restgutsbes.
Schmiedemstr.
Stellenbes.
Arb.
Gem.-Diener
Ww.
Hausbes.
Weber
Gasthausbes.
Gutsbes.
Ober-Melk.
Ober-Postschaffn. i.R.
Werkmstr. a.D.
Mühlenbes.
Arb.
Handelsm.
Dr. med. Sanitätsrat
Böttchermstr.
Hausbes.
vw. Stellenbes. 
Rentenempfgrn.
Gutsbes.
Kohlenhdl.
Arb.
Ww.
Rentenempfg.
Gutsbes.
Uhrmach.
Maurer
Stellenbes.
Weber
Hausbes.
Hausbes.
Webermstr.
Arb.
Arb.
Inv.
Lehrer i.R.
Bergverw. i.R.
Rentenempfgrn.
Inv.
Schuhmachermstr.
Maurerpolier
Ackerkutsch.
Arb.

Haus-Nr.

36
43
97
82
19
18
18
52
48
49
4
49
52
16a
18
16a
27
84
104
13
2b
48
23
36
110
71a
81
81
51
49
51
54
52
43
67
61
52
106
103
95
74
69a
26
45a
3
14
15
86
83
11
45
44
44
54
12
7
29
90
109
48b
67
10
10
22a
18
20
14
21
46b
34
41a
52
35
74
71
31
116
26
15
9
37b
57
57
71
57
76
37b
74
12
2
17
8
8
66
62
90
13
77
77
113
58
79b
64
76
109
57
17
94
61
11/12
4
18
33
56
19
19
45c
4
20
66
38
23
43
74
38
68c
90
91
47
52
62b
2
64
68
68
96
48
57
70
13
2
2
80
68b
51
15c
62
51
104
32
32
76
45a
46
46
60b
74b
27a
66
13
37b
35
8
60
60
10
101

84
10
13
100
100
79

85
35
82
88
55
55
74a
11
26
43
51
68a
38
21
13
94
21
37a
2

16
52
59
56
33
35
18
15a
60b
14
68a
47
78
74a
51
100
77
77
2
41
41
5
81
6
2
35
35
15b
61
112
76
37c
64
28
88
70
17
111
45a
45a
65
12
74
108a
97
49
55
108a
72
42a
52
59
16a
42a
66
15a
48
107
66
18
1
3
35
11
29
27a
29
9
82
85
86
69
102
63
1
73
49
39
92
54
79a
38
54
69
93
48b
85
72
42
20
13
98
102/103
44
109
25
54
55
15a
21
27
23
63
63
12
41a
109
19
58
44
38
53
78
45
5
9
41
48a
5
51
89
42a
79b
46
62a
74d
51
18
16b
48
69
12
25
27b
54
3
92
51
47
24
45a
6


15b
55
5
45a
75
37c
23
49
88
55
6
45d
68a
26
9
68c
72
16a
53
101
69
40b
19
28
71b
27
76
111
15a
29/30
70
2
2
84
35
30
41
52
104
81
27
35
7
52
90
98
43
71b
78
67
53
42
74a
28
46
84
16
40
2
27
83
27
67
42
10
110
15a
13
47
24
59

28
7
50
109
74b
57
74
74
17
16a
69b
71
47
38
36
36
50
92

15


68
2
7
21
74
26
12
95
64
55
51
13
109
43
83
97
68
68
74a
57
56
59
47
83
17
59
39
80
63
9
78
69
14
27b
72
30
96
82
97
10
105/6
98
88
31
15b
15b
5
73
8
16c
35
21
49
43
43
17
57
74
87
2
17
9
3
33
2
17
62
6
64
32
1
84
74a
51
20
90
14
16a
59
97
91
21
45
28
10
15
6
6
20
48
76
8 9
79
49
68b
15
113
74
18
2
77
8
22b
1
97
83
81

6
40
40
49
67
97a
99
82
97b
97
2
47
70
44b
44b
4
11
58
90
48b
63
48
99
91
25
62a
35
56
14
52
24
114
7
74
40a
13
60
65
79
8
59
108b
8
77
77
42a
40
94
37c
33
62
22
43
17
93
71a
7
23b
25
69b
10
31
43
90
5
8
67
5
48
75
22
22a
46
45a
7
25
74
52
36
36
16
78
89
80
16
60
90
34
92
59
74a
45c
109
2
55
51
43
9
94

74
41
26
23
31
75
25
18
109
65
52
48b
6
27
9
50
62
76
25
4
56
69
36
74
45a
25
2
27

Ortsname

Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Grundseite
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Grundseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Klein-Leutmannsdorf
Klein-Leutmannsdorf
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Bergseite
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Klein-Leutmannsdorf
Klein-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Grundseite
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Bergseite
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Grundseite
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Ober-Leutmannsdorf
Klein-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Ober-Leutmannsdorf
Leutm. Bergseite
Leutm. Bergseite
Leutm. Grundseite
Leutm. Grundseite
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Erlebnisbericht


Ingrid Lehnert Meine Reise in die Vergangenheit meines Vaters, in meine „Wurzel-Heimat“ Leutmannsdorf (heute : Lutomia ) Sonntag, 27.04.08 Während meines Besuches bei einer lieben Freundin in Cottbus wurde mir bewusst, wie nahe der Geburtstort meines Vaters Leutmannsdorf ist (Entfernung nur 144 km). Spontan entschloss ich mich diese Chance zu ergreifen und zu schauen, wo meine Wurzeln liegen. Dank Google.de fand ich schnell eine schöne Homepage zu Leutmannsdorf eingerichtet von Frau Monika Nicolaus <www.monika-nicolaus.de> und auf dieser die Adresse meines Großvaters im Jahre 1929, der erst 1945 Schlesien verließ. Bis 1945 wohnte er laut Adressbuch von 1929 in Leutmannsdorf Grundseite 52 (heute: Lutomia Dolna, 257 – 260 m ü.M.). Eine mir bekannte Polin in Cottbus organisierte mir über das Internet: info@pokoje.swidnica.pl zwei Adressen in der Nähe von Leutmannsdorf, die nicht so teuer sind. (Leider gibt es angeblich keine Pension in Leutmannsdorf selbst.) Einmal eine Pension in 58-100 – Swidnica (Schweidnitz): Danuta Matuszyk, ul. Bobrzanska 39, Tel. 0048 – 74 – 853 – 64 –23, mobil: 0048 – (0) 660-05 78 58. Ich entschied mich für die Familie Grabczynski Zbigniew in 58-203 Moscisko; ul. Kolejowa 25; Tel. 0048 – 74 –8329014; einem Nachbardorf von Lutomia, da ich kein Auto besitze und auf keinen Fall in der Stadt wohnen wollte.   Der Kauf der Zugfahrkarte gestaltete sich schwieriger: eine Fahrkarte nach Legnica (ehemals Lignitz) war schnell gekauft, aber nicht nach Moscisko. Und da ich annahm, man könne im Sinne der EU mit Euro bezahlen, sah ich vor meiner Abreise keine Veranlassung Zlotys „einzukaufen“, was sich als Fehler erwies. Deshalb hier der Hinweis: bei der polnischen Bahn ist der Euro noch nicht erwünscht. Nun sitze ich hier im Zug, höre Polnisch, was ich überhaupt nicht verstehe, und steuere Zagan an (Ankunft mit dem EC 240 planmäßig 12:53 Uhr), der letzte Halt vor meinem Ausstieg in Legnica um 14:14 Uhr. Eine Einstimmung auf meine bevorstehenden Erlebisse erfahre ich im Zug mit einem sehr lieben amerikanischen Ehepaar aus New-York Country, die in Krakow ihren Sohn besuchen, der dort verheiratet ist. In Legnica scheint sich eine Katastrophe anzubahnen: keiner spricht Deutsch oder Englisch. Aber wie soll ich ohne Zloty und Fahrkarte nach Moscisko kommen??? Ich gehe auf ein Taxi zu; mit ratlosem Gesicht und Hilflosigkeit ausdrückenden, ausgebreiteten Armen sage ich nur zu dem Taxifahrer: „Zloty! Kantor?“ Es ist rührend, wie er um deutsche Vokabeln ringt, packt meinen Koffer in seinen Kofferraum, setzt mich auf seinen Rücksitz und fährt mich zu „Kantor!“ (=Wechselstube). Während der Fahrt sehe ich plötzlich ein kleines weißes Niki-Schaf (einen Schlüsselanhänger) an seinem Autoinnenspiegel hängen mit einem kleinen, roten, aufgenähten Herzen. Verdutzt zeige ich auf sein Schaf und auf meinen kleinen schwarzen Niki-Schafanhänger ebenfalls mit einem Herzchen. Der Taxifahrer stellt mir seines vor: “Gertrud!“ Ich antworte mit meinem: “Helga!“ und die Distanz ist aufgehoben. Stolz „erzählt“ er mir von seinem Großvater, der in Berlin-Spandau geboren ist. Wie klein und menschlich doch die Welt ist, denke ich mir: Sein Großvater hat in Polen / Schlesien seine Familie gegründet und ich suche den Geburtsort meines Vaters und das Haus meines Großvaters. Zwei kleine Stoffschäfchen, die zwei Nationalitäten verbinden. Ich bin gerührt. Zu meiner Verwunderung hält „mein“ Taxi vor einem großen Real-Kaufmarkt (!) und der Fahrer nimmt meine 3 x 50,- Euro-Scheine, lässt mich mit steckendem Autoschlüssel und seinem Handy allein und verschwindet in dem Supermarkt. Ich denke mir:“ Nur die Ruhe! Er riskiert mehr als ich.“ Nach einer Weile kommt er zurück, reicht mir gewissenhaft eine Quittung und einen Stapel Zloty und Münzen, fährt mich zurück zum Bahnhof und setzt mir den Rucksack auf. Ich spüre, wie mich seine guten Gedanken begleiten. Auch die Mitreisenden auf dem Bahnsteig und der Schaffner bemühen so gut es geht ihre spärlichen deutschen Vokabeln um mir zu helfen. Ich bin dankbar; fühle mich behütet. Wir fahren durch Jaworzyna … = schöne alte Gebäude und viele alte Dampflokomotiven beinahe wie in einem Freilichtmuseum; schöne Landschaft, viel Landwirtschaft. Mir fallen die häufig wiederholten Worte meines Vaters ein: „Schlesien war vor dem Krieg die Kornkammer Deutschlands!“ Jetzt wo ich die fruchtbaren Felder und Äcker sehe, kann ich es nachvollziehen. 17:00 Uhr –Ich fahre mit dem Zug in den Bahnhof von Schweidnitz (Swednica) ein und fühle mich wie in einer Zeitreise: hier in der ehemaligen Kreisstadt hatte mein Vater die Berufsschule besucht. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte auch mein Großvater hier eine Zeit lang gearbeitet. 21:15 Uhr –Der erste Abend in Moscisko, ca. 1000 Einwohner (ehemals: Zgnily Most = Faul Brück) Oh Gott, nach nur wenigen Stunden weiß ich, warum mein Vater seine Heimat trotz seines Heimwehs nicht wieder sehen wollte. Die polnische Bevölkerung zeigt mir zwei extreme Seiten: Einerseits gibt es einige gutmütige und sehr hilfsbereite und liebenswürdige Menschen: Gleich nach meiner Ankunft „fragte“ ich einen Autofahrer nach „meiner“ Pension, indem ich ihm die Adresse zeigte. Er ließ einfach sein Auto mit Schlüssel im Zündschloss und offen stehender Tür stehen und ging mit mir zu der wenige Meter entfernten Pension. -Lieb! – Dann traf ich Szczepan (Stefan), ein lieber Mensch, der mit dem Pfarrer von Lutomia befreundet ist. Er empfiehlt mir den Pfarrer Bogdan Deren aufzusuchen. Er sei ein sehr guter Mensch und den deutschen Heimatsuchenden gegenüber recht hilfsbereit. Manchmal organisiert er sogar für die deutschen Besucher Betten in privaten Häusern. Szczepan spricht ziemlich gut Deutsch. Im einzigen Lebensmittelgeschäft in Moscisko (So 8 – 20 Uhr und Mo-Sa 6 – 22 Uhr geöffnet) fand man bald eine Nachbarin unter der Kundschaft, die gelegentlich in Deutschland als Saisonarbeiterin tätig ist : Katharina (=Kascha) half mir lieb und geduldig. Sie bedauerte, dass sie am übernächsten Tag zum Spargelstechen nach Deutschland fährt, ansonsten hätte sie mir gerne geholfen nach Lutomia (Leutmannnsdorf) zu kommen, da es weder Busverkehr noch Taxis gibt. Das ist wohl das Wichtigste hier auf dem Land: mit einem Auto ist man hier wesentlich flexibler. Andererseits lernt man in seiner Hilfebedürftigkeit so manchen lieben Menschen kennen. Ein alter Mann (leider stark angetrunken) kam neugierig und erkundigte sich nach meinem Anliegen, wollte gerne helfen, ganz ungefragt. (Ich finde es traurig, wie viele stark Angetrunkene das Dorfbild von Moscisko prägen in der Gegenwart einiger Kinder und Jugendlicher.) Auf dem Heimweg bedrohte mich ein aggressiver Hund auf der Straße, dem ich nicht ausweichen konnte und vor dem ich Angst hatte. Überhaupt gibt es auffallend viele sehr laut kläffende Hofhunde in diesem Dorf. Obwohl ich Hunde eigentlich liebe, schien mir dieser giftige Zottel-Mischling doch etwas zu aggressiv. In meiner Not „sprach“ ich ein Ehepaar an, das in seiner Haustür stand um die Abendluft und die wunderschöne Baumblütenpracht in ihrem Garten zu genießen. Nur zwei oder drei unverständliche Worte meinerseits an den Hausherrn und schon kam er an`s Gartentor. Ich versuchte mit wenigen polnischen Vokabeln, Mimik und Gestik ihm klar zu machen, dass ich vor diesem speziellen Hund Angst habe und mich nicht in die Pension traue. Ohne zu zögern begleitete mich seine Gattin auf der Straße an dem Hund vorbei. Nachdem er noch einmal hinter mir herlaufen wollte, kam auch die Mutter oder Schwiegermutter hinzu, die den Hund auf Polnisch beschimpfte, er solle mich in Ruhe lassen und weglaufen, was er dann auch tat. –So viel Liebes!- Was die Pension anbelangt, so hat sie sicherlich zwei große Vorteile: 1. sie ist die einzige weit und breit; sie bieten zwei Zimmer mit bis zu 5 Betten für jeweils 60,- Zloty pro Nacht ohne Frühstück; 2. liegt sie nur wenige Schritte vom Bahnhof entfernt. Die Hausdame spricht zwei Worte Deutsch: “Guten Morgen!“ und kein Wort Englisch. Gott sei Dank, habe ich in Cottbus eine liebe Bekannte, die jeden Abend angerufen hat um das Wichtigste für mich zu übersetzen. Bin ich zu pingelig oder zu anspruchsvoll? Ich kann es nicht objektiv beurteilen, aber die Sauberkeit im Zimmer entsprach nicht meinen Vorstellungen. Nach Betreten des Apartments habe ich erst `mal ca. 1 Stunde geputzt. Schade, das Zimmer ist recht hübsch, aber wirklich empfehlen kann ich es nicht, da es für meine Begriffe an Sauberkeit mangelt. Ich hoffe, dass ich morgen den Pfarrer Bogdan D. kennen lerne. Ich bin ja so gespannt auf LEUTMANNSDORF!! Die Fahrt war aufregend und anstrengend. Unzählige Eindrücke. Wenn ich bis jetzt alles Positive und Negative abwiege, dann muss ich sagen: es überwiegt das Positive. Die Landschaft ist lieblich, weiche Hügel am Horizont und unzählige liebe, hilfsbereite Menschen, die mich nicht als Feindin oder Eindringling betrachten, sondern als ungewöhnliche aber hilfebedürftige Person, die ihre Wurzeln sucht. Ich bin so dankbar hier sein zu dürfen. Aber es war wohl doch gut, dass mein Vater seinem Heimweh nicht nachgegeben hat und hierher kam. Mein Vater war ein sehr fleißiger, ordentlicher und die Sauberkeit schätzender Mensch. Ganz sicher wäre er erschüttert gewesen über die vielen halb bis ganz vor sich hin verfallenden Häuser. Es braucht schon –trotz aller Gastfreundschaft- eine gehörige Portion Toleranz dazu, die gewohnten Bilder aus der Vergangenheit zu vergessen und die ganz andere Lebensweise der jetzigen Hausbewohner zu akzeptieren. Trotzdem bin ich sehr froh hier zu sein (für mich ist es auch wesentlich leichter Toleranz zu üben, da ich nicht auf Erinnerungen zurückgreifen kann). Ich bemühe mich ganz besonders die schönen Wiesen und Weiden und die wunderbare Blütenpracht auf den Bäumen und in den Gärten zu genießen. Mal sehen, wie ich Leutmannsdorf erleben werde!?

–Gute Nacht !-

 

Montag, 28.04.08 - 07:00 Uhr Ein neuer Tag beginnt nach einer Nacht voller intensiver Träume; die Eindrücke gestern waren wohl ein bisschen viel. Mir geht der etwa 16jährige Junge von gestern Abend in dem Lebensmittelgeschäft nicht mehr aus dem Kopf. Er war so fasziniert von „der fremden Frau“, suchte ständig meine Nähe und meinen Blickkontakt. Eine sanfte, weiche Seele. Ich hatte das Gefühl, als würden wir uns schon lange kennen. Meine bisherigen Erkenntnisse in wenige Worte gefasst:

1. Man braucht unbedingt vor Antritt der Reise Zloty 2. Es ist extrem schwierig, ja fast unmöglich ohne Dolmetscher zu recht zu kommen. Viel zu wenige Polen auf dem Land sprechen Deutsch oder gar Englisch. 2. Es ist extrem schwierig, ja fast unmöglich, ohne Dolmetscher zu Recht zu kommen. Viel zu wenige Polen auf dem Land sprechen Deutsch oder gar Englisch. 3. Ich würde jedem Heimatbesucher empfehlen in einer geführten, kleinen Reisegesellschaft mit einem Dolmetscher zu fahren. 4. Ohne Auto oder Bus ist es äußerst anstrengend und beschwerlich hier. Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass Moscisko einen Bahnhof hat. Das ist auf den Dörfern extrem selten. 5. Man muss typisch „deutsche“ Sauberkeitsvorstellungen in Deutschland zurücklassen.

So schmerzvoll es auch sein mag: Tatsache ist: durch einen furchtbaren Krieg haben wir unsere Heimat verloren. Die jetzigen Bewohner tragen dafür keine Schuld und keine Verantwortung. Sicher haben sie andere Prioritäten und eine ganz andere Vorstellung von Sauberkeit und opt. Schönheit (obwohl es auch eine Menge schöner, kleiner, neuer Häuschen gibt). Schlesien ist jetzt ihr Zuhause und bleibt doch unsere „Wurzelheimat“. Das zu akzeptieren macht Frieden möglich, verbindet Menschen und öffnet Herzen.

16:15 Uhr - Zurück in „meinem“ Zimmer - Ein unbeschreiblicher, facettenreicher Tag liegt hinter mir. Am Verhalten der Menschen mir gegenüber kann man nicht nur ihren Charakter erkennen sondern auch ihre bereits gemachten Erfahrungen mit Deutschen, die hier ihre Heimat besuchten. Mein Tag war angefüllt mit aneinander gereihten „Wundern“: Ich hatte mir vorgenommen die wenigen Kilometer von Moscisko nach Leutmannsdorf zu wandern. Das Wetter war wunderschön, die Sonne schien, überall die herrlich blühenden Obstbäume. Auch war es mir wichtig ganz bewusst stellvertretend für meinen Vater und meinen Großvater Leutmannsdorf zu „betreten“ um den Kreis zu schließen und damit Frieden mit der Flucht und dem Verlust der Heimat. Ich genoss die weichen, lieblichen Hügel des Eulengebirges (zwischen 520 bis 667 m ü.M.) im Hintergrund. Am Straßenrand unzählige Löwenzahnblüten. Ich denke für mich: der Löwenzahn kennt keine Verständigungsprobleme.

Alles hat natürlich auch seine Schattenseite. So auch mein besinnlicher Spaziergang. Immer wieder überholten mich überwiegend junge Autofahrer, die sich und ihr wichtigstes Prestigeobjekt, das Auto, mit viel zu hoher Geschwindigkeit produzierten, wobei es interessanterweise hauptsächlich deutsche Autos sind; ab und zu sieht man auch mal einen „Franzosen“. Ich frage mich dann immer, warum haben die Polen nicht den Ehrgeiz selber polnische Autos mit diesem Niveau zu bauen? Wer weiß die Antwort?

Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass ich mich umdrehen sollte. In diesem Moment hielt ein kleines, bescheidenes Auto neben mir und der Fahrer fragte mich auf Polnisch, wo ich hin wolle und ob er mich mitnehmen kann. Ich „fragte“: “Lutomia?“ Er antwortete: „Tak, tak.“ und wies mich an in sein Auto einzusteigen. Auf dem Rücksitz lag ein riesiger, liebevoller Trauerkranz. Ich dachte nur: Na, das passt ja, wo ich doch meine Vorfahren zumindest geistig in Leutmannsdorf beerdigen will. Ich kann nicht erklären warum, aber obwohl er kein Wort Deutsch oder Englisch sprach und ich maximal 20 polnische Vokabeln beherrsche, haben wir uns „unterhalten“. Er war auf dem Weg zum Friedhof und zum Pfarrer Bogdan D. von Lutomia um seinen Vater zu beerdigen. Der Sohn war sehr traurig über dessen Tod. Ich musste sofort weinen, weil ich darin eine Art Schicksal und Symbolik sah für meinen verstorbenen Vater und Großvater. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich nicht umsonst in diesem Auto saß mit einem Trauerkranz für einen Vater auf dem Rücksitz. Natürlich konnte ich dem guten Mann nicht erklären, warum ich weinen musste, dazu reichten meine 20 Vokabeln nicht aus. Aber er tätschelte liebevoll meine Hand und tröstete mich auf Polnisch mit einer ganz lieben, Anteil nehmenden Stimme. Plötzlich sagte er auf Polnisch: “ Weine nicht! Mein Vater ist gestorben nicht deiner. Sei nicht traurig!“

TRAUER VERBINDET MENSCHEN; ANTEILNAHME KOMMT VOM HERZEN NICHT VON DEN WORTEN!

 

Die Situation war kurios: Ich verstand plötzlich Polnisch, obwohl ich es nicht beherrsche, und er tröstete mich, obwohl er der Trauernde war. Er freute sich mich zum Pfarrer Bogdan D. zu führen, damit dieser mir helfen könnte mein Vaterhaus zu finden. Der Pfarrer war wirklich im Stress, da er die Beerdigung vorbereiten musste. Trotzdem ging er mit mir in sein Büro und suchte seine alten Straßen- und Häuserpläne, in denen die Häuser aus der Zeit vor 1945 eingezeichnet waren allerdings ohne Hausnummern. - Bedauerlicherweise !!! - Wir suchten und suchten ohne Erfolg, bis mir schließlich einfiel, dass in diesen Plänen nur die Hausbesitzer eingetragen waren und nicht die Mieter wie z.B. meine Großeltern und mein Vater.

Endlich fiel dem Pfarrer ein, dass es noch einen alten „Einheimischen“ gibt, Stefan F., der zumindest ein Nachbar von meinen Großeltern gewesen sein muss im unteren Leutmannsdorf – Lutomia-Dolna. Der Herr Pfarrer erklärte mir den Weg zu diesem Leutmannsdorfer, aber da das Haus auf dem Weg nach Moscisko liegt und ich zuvor die ev. Kirche, zu der meine Familie gehörte, besuchen wollte, ging ich zunächst in die entgegen gesetzte Richtung nach Lutomia-Gorna (461 m ü.M.) genannt Oberes Leutmannsdorf. Erst war ich überglücklich, als ich nach einem langen Weg endlich von Weitem die Kirchturmspitze erblickte, welche aussieht wie eine riesige Krone. (Dazu muss man wissen, dass sich das Dorf einige Kilometer lang entlang eines quirligen Baches erstreckt.) An der „Kirche“ angekommen, musste ich leider feststellen, dass nur noch der beschädigte Turm als Ruine steht, alles andere: das Kirchenschiff, der ev. Friedhof, auf dem ich nach verstorbenen Angehörigen suchen wollte… , alles ist zerstört. Von dem Kirchenschiff steht nur ein ganz kleiner Mauerrest. Dieser Anblick machte mich sehr traurig. Wieder dachte ich für mich: Gut, dass mein Vater DAS nicht mehr sehen musste. Andererseits kann ich auch die Bevölkerung verstehen: wenn man praktisch 100% kath. Bürger im 2500 Seelendorf hat und wenig Geld, dann investiert man natürlich in die Kirche, die auch genutzt wird. Die alte katholische Kirche ist liebevoll gestaltet und geschmückt. Wie ich später erfahren habe, wird die Kirche einzig von den gläubigen Gemeindemitgliedern finanziert und renoviert.

Gleich hinter dem ev. Kirchturm endet Lutomia-Gorna. Die 12 km bis Swidnica – Schweidnitz können bequem mit dem Autobus geschafft werden (Abfahrt ab ev. Kirchturm z.B. um 13:10 Uhr). Mehrere Haltestellen verteilen sich auf das ca.11 km lang gestreckte Dorf, das sich an das Leutmannswasser, einem schönen Bach anschmiegt. Auf einer EU-Freizeitkarte im „Zentrum“ nahe der kath. Kirche fand ich sogar den kleinen Weiher- die Badeanstalt, auf die mein Vater immer ganz besonders stolz gewesen war. Leider gibt es dort im Moment kein Wasser. Na ja, wer will schon im April schwimmen gehen!?

 

Als ich zurückkam, zog es mich irgendwie noch einmal zur kath. Kirche hin, die auf einem kleinen Hügel in der Mitte zwischen Lutomia-Gorna und Lutomia-Dolna steht. Der geteerte Fußweg ist mit schönen, alten, dicken Bäumen gesäumt wie eine kleine Allee. Es war ein prickelndes Gefühl zu wissen, dass diese Bäume bereits meine Vorfahren gesehen hatten.

 

Übrigens habe ich zwar leider keine Unterkunft / Pension in Lutomia für Besucher gefunden, da zu der Zeit viele Polen wegen des verlängerten Wochenendes hier zu Besuch waren, dafür aber eine Arztpraxis, fünf Lebensmittelgeschäfte, eine Apotheke, eine Poststation, ein Gymnasium und eine Bar, wo man etwas essen kann.

 

Seltsamerweise gibt es in Lutomia keinen einzigen Bäcker, obwohl das Brot im Laden nicht so gut schmeckt. Leider fand ich auch keine einzige Ansichtskarte von Lutomia, die ich gerne verschickt hätte. Schade! Allerdings existiert immer noch die Streichholzfabrik in Pieszyce, in der damals meine Großmutter gearbeitet hat. Unglaublich !

Nun zurück zur Kirche: wie gesagt zog es mich in das Gotteshaus, in dem der Gottesdienst für den Vater meines „Chauffeurs“ abgehalten wurde. Ich verstand zwar von dem gesamten Gottesdienst maximal 3 Wörter, aber mir fiel auf, mit welcher Herzlichkeit und Menschlichkeit der Pfarrer sprach. Beinahe wie mit schutzbedürftigen Kindern. Ich war sehr gerührt, man konnte merken, mit welcher Güte und Barmherzigkeit er seine „Schäfchen“ führt. Die Lieder, von einem blinden Organisten vorgesungen, waren ebenfalls besonders herzlich. Es war der erste polnische Gottesdienst, den ich miterleben durfte. Komischerweise musste ich währenddessen ganz viel an unseren letzten Papst Johannes Paul II. denken, wohl weil der Pfarrer von Lutomia mich stark an ihn erinnerte. Ich hätte nie geglaubt, dass diese Sprache mit den vielen „tsch-tsch-Lauten“ so weich klingen kann. Beim Abendmahl wollte ich mich rausschleichen, aber kurze Zeit später „erwischte“ mich der Pfarrer und wies mich an ihm zu folgen, da „zufällig“ der Stefan F. an der Beerdigung teilnahm, der mir weiterhelfen sollte. Dieser wiederum war sofort bereit mit mir zu dem Haus in seiner Nachbarschaft zu gehen, von dem er vermutete, dass es das Geburtshaus meines Vaters war. „Dummerweise“ wurden in den vergangenen 63 Jahren die Hausnummern geändert, aber ihm fiel ein, dass vor zwei Jahren (2006) eine Frau mit ihrem Sohn hier zu Besuch war, die in diesem Haus gelebt hatte zu der Zeit, als mein Vater ein Kind war; und mit der Stefan F. Schwester im Briefkontakt steht. Jetzt hoffe ich natürlich von Herzen, dass ich diese Frau aus Deutschland finde. Vielleicht auch über die Leutmannsdorf-Homepage !? Mal sehen.

 

Dann bot Stefan F. sich an mich in das nahe gelegene Krzyzowa – Kreisau zu fahren zu einer phantastischen, niederschlesischen Begegnungsstätte für den Austausch zwischen Polen und Deutschland.

 

Zur Unterstützung dieser Arbeit gibt es eine Stiftung:

Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung mdsm@Krzyzowa.org.pl. Krzyzowa 7 58-112 – Grodziszcze , Polska Tel.: 0048 – 74 85 00 300 www.Krzyzowa.org.pl

 

Klasse ! Friedensaufbau auf hohem Niveau ! Sie arbeiten zusammen mit verschiedenen deutschen Institutionen u.a. Schulen, Begegnungsstätten, Vereinen etc. …

 

Zu dieser Begegnungsstätte gehört auch ein Hotel: Tel.: 0048 – 74 85 00 200

 

Zwar habe ich die Hotelzimmer nicht gesehen, aber die gesamte Anlage ist so phantastisch sauber und gepflegt, so dass ich davon ausgehe, dass auch das Hotel ansprechend ist.

 

Dieser ehemalige Gutshof des Grafen von Moltke liegt harmonisch eingebettet in ein altes, kleines Dorf in der schönen Landschaft mit Blick auf das Eulengebirge.

Anschließend fuhr mich der Leutmannsdorfer nach Swidnica, da ich unbedingt noch Zloty brauchte. Das muss man wissen: Geld öffnet bei den meisten Polen ganz besonders die „Herzen“. Auf jeden Fall wird die Hilfsbereitschaft dadurch wesentlich verstärkt.

 

Nebenbei bemerkt fiel mir auf, dass die Atmosphäre und die Bevölkerung von Moscisko und Lutomia sich erheblich von einander unterscheiden, obwohl nur 3-4 km Distanz dazwischen liegen. Von Herrn F. erfuhr ich, dass die Bewohner aus Moscisko überwiegend Vertriebene aus der Ukraine waren, wo hingegen nach Lutomia hauptsächlich Oberschlesier ausgewandert waren bzw. vertrieben wurden. Interessant!

 

Ich habe heute wieder so viel erlebt, gesehen und einen ganzen 36er Film „verknipst“, wie mein Vater sagen würde.

 

Früher hatte Lutomia fünf Mühlen, die frisches Mehl mahlten. Heute gibt es keine einzige, zumindest laut Herrn F. Ich verstehe diese Agrarpolitik ehrlich gesagt nicht, da mir bestätigt wurde, dass praktisch alles privatisiert ist. Jeder hätte theoretisch die Möglichkeit die vielen Marktlücken hier zu schließen. Und wenn ich die noblen, teuren, deutschen Autos sehe, die hier rumfahren, und die teilweise exklusiven Villen, die die Orte verschönern, dann sieht man, dass Geld für einen gewissen Aufschwung da wäre. Na ja, vielleicht denke ich zu lösungsorientiert?

 

Auf jeden Fall wird mir täglich bewusst, wie bunt und vielfältig die Bevölkerung hier ist. Es gibt nicht die Polen, zumindest nicht hier vor dem Eulengebirge. Es wirkt eher wie ein Schmelztiegel, in dem viele verschiedene „Typen“ und Mentalitäten eingeflossen sind.

Ein weiterer Tipp für Angehörige / Interessierte, die Lutomia besuchen möchten: Tipp Nr. 6: Insbesondere für Lebensmittelallergiker oder Vegetarier bzw. Menschen, die auf biologisch-vollwertige Nahrung achten: Nehmen Sie genügend Lebensmittel von zu Hause mit !!! Das Angebot hier ist nicht nur sehr begrenzt, sondern entspricht zudem nicht unseren deutschen Normen. Katharina, die junge Frau aus Moscisko, die regelmäßig als Saisonarbeiterin nach Deutschland fährt, sagte: “Am meisten freue ich mich auf das Brot. In Deutschland gibt es sooooo gutes Brot!“

 

Ich will morgen noch einmal nach Leutmannsdorf wandern, um das eventuelle Elternhaus meines Vaters zu fotographieren und die neue Hausnummer aufzuschreiben. Mal sehen, welche Erfahrungen auf mich warten. -spannend, aufregend, ergreifend!

 

Dienstag, 29.04.08 – 5:52 Uhr Ein neuer Tag in der ehemaligen, irdischen Heimat meines Vaters, Großvaters und meiner Großmutter. Wenn man nicht mehr so jung und gesund und damit weniger anpassungsfähig ist wie ich, ist die Reise besonders ohne Auto recht beschwerlich.

   

11:30 Uhr Ich sitze auf dem kath. Friedhof an dem Grab des Vaters, dessen Sohn mich gestern in seinem Auto nach Lutomia mitgenommen hat. Noch ein „Wunder“: statt eines Kreuzes wie auf allen anderen Gräbern ist auf seinem Grabstein das Bild vom barmherzigen Jesus der Schwester Faustina eingemeißelt, welches ich ebenfalls verehre. (www.misterium.eu) Ich bin wieder einmal gerührt: es zeigt mir, dass ich gestern tatsächlich im „richtigen“ Auto saß.

Seit 9:05 Uhr bin ich unterwegs. Mit ganz wachem und offenem Herzen ging ich durch das Dorf, aber ich konnte das Geburtshaus meines Vaters wieder nicht finden. Wen kann ich bitten, dass er / sie mich dorthin führt???

 

19:00 Uhr – zurück in „ meinem“ Zimmer – Was für ein Tag !? - Höhen und Tiefen wechselten sich ab. Heute bin ich die gesamte Strecke nach Lutomia gegangen bis zur kath. Kirche. Während ich das Dorf betrat mit den schönen Hügeln im Hintergrund (zwischen 520 bis 667 m ü.M.), überall die blühende Pracht der Gärten… wurde mir zum ersten Mal richtig bewusst, warum mein Vater diesen Ort liebte und wie schwer es für ihn gewesen sein muss, diesen zu verlassen mit dem Blick in eine ungewisse Zukunft. Ich bin davon überzeugt, dass niemand diesen Verlust, diesen Schmerz wirklich begreifen kann, der ihn nicht selbst durchlebt hat. Leutmannsdorf muss wirklich ein sehr schönes, stolzes Dorf gewesen sein.

 

Ganz langsam schlenderte ich durch die einzige Hauptstraße, in der Hoffnung irgendwie einen Hinweis zu erhalten, welches der alten Häuser das Geburtshaus meines Vaters gewesen ist.

Lange hielt ich mich auf dem kath. Friedhof innerhalb der Kirchenmauern auf. Dieser Ort ist so friedlich, so schön und liebevoll gepflegt. Leider war heute die Kirche nicht geöffnet. Ich betete um die göttliche Führung, wie ich das Geburtshaus meines Vaters finden könne. Mir fehlen einfach mehr Informationen.

Auf dem Rückweg nach Moscisko entdeckte ich einen weiteren Ortsteil von Lutomia: Lutomia-Mala. Über diese Straße (R 9) gelangt man leicht durch Wiesen und Felder nach Kreisau zu dem Deutsch-Polnischen Institut (ca. 5 km).

 

Irgendwie schon enttäuscht und frustriert ging ich langsam in Richtung Moscisko, wobei ich seit langer Zeit `mal wieder zwei Störche auf ihren Storchennestern beobachtete. Das hatte ich seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen.

 

Ganz am Ende von Lutomia - Dolna auf dem letzten Hof beobachtete ich ein älteres Ehepaar bei der Gartenarbeit. Die Frau sprach mich freundlich an, aber ich erklärte immer nur, dass ich kein Polnisch verstünde. Sie kam zu mir auf die Straße und wir starrten uns minutenlang an; etwas Unerklärliches verband uns. Wir hatten uns etwas zu sagen, aber konnten nicht zusammen sprechen. Es fehlten die Worte. SCHRECKLICH !!! Ich zog verzweifelt ein kleines Wörterbuch aus meiner Tasche, aber eine Verständigung war trotzdem nicht möglich. Plötzlich kam wieder einmal zur rechten Zeit die richtige Person auf dem Fahrrad vorbei. Kurzer Hand hielt die Bäuerin sie an und bat um Hilfe, da sie wusste, dass diese Frau recht gut Deutsch sprach. Endlich war die Hürde beseitigt und ich konnte erklären, warum ich traurig war, dass ich vergeblich das Geburtshaus meines Vaters gesucht hatte und nun im Grunde unverrichteter Dinge Schlesien verlassen würde. Die liebe Frau lud uns beide zum Kaffee ein, servierte uns dann aber ein köstliches, kleines Mittagessen (Apfelplinsen und Gemüsesuppe). Die 75 jährige Dame entpuppte sich als fabelhafte Synchrondolmetscherin. Es war sofort eine unbeschreibliche Nähe zwischen uns. Selten habe ich eine einheitliche EU-Sprache so sehr vermisst wie in diesem Moment!

Nach dem gemeinsamen Mahl und einem intensiven Gespräch verabschiedeten wir uns herzlich wie gute, alte Bekannte. Die Hausfrau, ihre Enkelin, ein wahrer Engel, und ich umarmten uns innigst. Kaum zu glauben, dass wir uns erst seit ca. 1 Stunde kannten. Wir tauschten noch schnell unsere Adressen aus und beide versprachen mir weiter nach meinem Vater und meinen Großeltern zu forschen. Außerdem lud mich die Bäuerin ein, sie bei meinem nächsten Schlesienbesuch unbedingt zu besuchen. Lange Zeit winkten wir uns zu, bis ich beim Zurückblicken nur noch sich bewegende Pünktchen auf der langen Straße nach Moscisko (=Faul Brück) sah.

 

Selten habe ich mich in meinem Leben Menschen innerlich so nahe gefühlt.

 

Das Kuriose war, dass diese Frau von dem Hof gestern während des Gottesdienstes in der Kirche genau vor mir gesessen hatte. –Seltsame Fügungen !-

 

Aufgrund der herzlichen Einladung dieser Menschen und wegen des Charmes von Leutmannsdorf – Lutomia tat mir der Abschied weh und in meinem Herzen hoffe ich, dass ich bald in meine „Wurzelheimat“ Leutmannsdorf wiederkommen darf.

Mittwoch, 30.04.08 – 13:00 Uhr –Der Tag meiner Abreise – Endlich sitze ich im Zug nach Deutschland. Die Rückfahrt von Moscisko / Leutmannsdorf nach Legnica–Lignitz hat mir noch einmal bewiesen, wie kostbar ein Dolmetscher bzw. eine Reisegruppe wäre: Ich stand ca. 50 Minuten in Moscisko auf dem Bahnhof und wartete auf den Zug. Zwar gab es eine polnische Durchsage, aber ich konnte sie nicht verstehen. Kein Schalter, kein Mensch, den ich fragen konnte, warum der angegebene Zug nicht kam. Endlich sah ich eine alte, liebe Frau, die die Durchsage verstand und mir irgendwie ohne ein Wort Deutsch erklärte, dass der Zug ausfiel und ein Ersatzbus nach Legnica führe. Allerdings wussten wir nicht, wo er halten würde. Als der Bus mit viel Verspätung kam, konnte es los gehen. Unterwegs mussten wir nicht nur in den entlegendsten Dörfern anhalten um Fahrgäste einzuladen, sondern auch weil der Motor des alten Busses streikte. Immer wieder musste der Fahrer pausieren und warten bis sich der Motor abkühlte. Gott sei Dank hatte ich in Legnica 2,5 Stunden Aufenthalt, so dass für mich die Chance relativ groß war meinen Zug um 12:57 Uhr Richtung Berlin zu erreichen. Als ich im Bus meine Hin- und Rückfahrkarte vorzeigte, erklärte mir der Schaffner in ENGLISCH (!), dass sie nur am selben Tag der Hinreise gültig gewesen wäre. Auch hier eine falsche Info. Vorsicht ! Lieber vor Ort lösen, da in Legnica auf dem Bahnhof praktisch niemand Deutsch oder Englisch spricht.

Ein Rückblick auf meine spontane, abenteuerliche Kurzreise nach Leutmannsdorf

Ich habe viel Hilfe von zum Teil sehr gütigen und liebenswerten Menschen erfahren. Irgendwie traf ich immer im richtigen Moment die richtigen Personen. Wunderbare Fügungen, die mich unterstützten. Dennoch relativieren sich langsam meine Gedanken und Empfindungen. Ich habe das Gefühl, dass der Kreis nun geschlossen ist. Stellvertretend für meinen Vater und meine Großeltern musste ich noch einmal richtig Abschied nehmen. Nach Ende des Krieges sind sie Hals über Kopf nachts über die grüne Grenze geflohen, mussten alles, ihr ganzes „Leben“ zurücklassen um an einem fremden Ort neu zu beginnen. Damals gab es keinen wirklichen Abschied, sondern es war ein plötzlicher Abbruch in einer sehr schweren Zeit.

   

Für mich habe ich meine Neugierde gestillt: ich wollte einfach sehen, warum ich mich in meinem Geburtsort Moers nie heimisch fühlte und weshalb ich seit jeher diese Sehnsucht nach Dorf- und Landleben hatte, nach Gemütlichkeit und Erdverbundenheit.

Hier in der Heimat meines Vaters, Manfred Edmund Lehnert, habe ich die Antwort gefunden. Mir wurde klar, dass ich eigentlich hier in Niederschlesien hätte geboren werden sollen und nicht am Niederrhein, zumal der Geburtsort meiner Mutter, Krobsdorf – Krobica bei Swieradow-Zdroj, nur wenige Kilometer von Leutmannsdorf entfernt lag.

Jedoch ein schlimmer Krieg und seine Folgen haben es verhindert. Es war gut und richtig, dass ich nach Leutmannsdorf gefahren bin. Auch hat mich meine Reise meinem Vater innerlich und emotional wesentlich näher gebracht. Ich konnte sein Heimweh, welches ihn bis zu seinem Tod begleitete, endlich verstehen.

Aber es ist auch gut, dass mein Vater und meine Großeltern ihre Heimat nie wieder besucht haben. Der Schmerz über das veränderte Dorfbild wäre besonders für meinen Vater viel zu groß gewesen. Mögen er und meine Großeltern ruhen in Frieden in ihrer himmlischen Heimat.

Beeindruckend waren für mich persönlich die vielen tiefen, zwischenmenschlichen Begegnungen, die ich erleben durfte. Sie zeigten mir: Welche Sprache wir auch sprechen, welche Lebensführung wir auch haben, wir sind alle Menschen mit den gleichen Bedürfnissen nach Liebe, Frieden, Zuneigung, Anerkennung und Geborgenheit…

 

Während meiner tief greifenden Erlebnisse hier in Schlesien habe ich den Text unserer europäischen Hymne erst wirklich verstanden. Jeder Einzelne von uns sollte mit seinen Möglichkeiten zum Weltfrieden beitragen, damit wir tatsächlich endlich Brüder und Schwestern werden auf unserem schönen Zuhause, das ERDE heißt.

 

Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum! Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt. Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt.

 

Freude heißt die starke Feder in der ewigen Natur. Freude, Freude treibt die Räder in der großen Weltenuhr. Blumen lockt sie aus den Keimen, Sonnen aus dem Firmament, Sphären rollt sie in den Räumen, die des Sehers Rohr nicht kennt.

(Elysium = Gefilde der Seligen; Sphären = Sternenwelten)  

Erinnerungen der Martha Hedwig van der Velden geb. Thamm, geboren am 18.04.1905 in Leutmannsdorf, Schlesien.

Aufgezeichnet u.a. an Hand eines Videobandes, aufgenommen am 18.04.1995.

Einführung:

Martha Hedwig Thamm war die Tochter von Franz Bruno Thamm und Anna Maria Güttler. Sie hat am 20.01.1927 in Amsterdam den Hendrik Jacobus van der Velden geheiratet. Das Ehepaar hat zwei Söhne bekommen, die beide noch leben und dessen Namen aus Gründen des Datenschutzes nicht genannt werden dürfen.

Am 90. Geburtstag hatte Oma plötzlich angefangen zu erzählen:

"Ja, ja, die zwei waren nicht verheiratet, und dann wurde ich geboren! Und danach wurde mein kleiner Bruder geboren!" [Hierbei handelt es sich um Otto Thamm, geboren ca. 1907 oder 1908] "Das war nämlich so, Vater war in der Armee und durfte nicht heiraten. Die Kinder hat er später anerkannt. Ja, das war ein richtiger Groschenroman, damals. Ich habe darum die ersten Jahre meines Lebens den Namen meiner Großmutter getragen, Güttler also. Eigentlich war das ein großes Drama. Erst als er aus der Armee gekommen war, konnte er meine Mutter heiraten und hat meinen Bruder und mich anerkannt. Seitdem trage ich den Namen Thamm".

Spätere Dokumente bringen hervor, dass Bruno (wie er sich einfach nannte) Thamm und Anna Maria Güttler am 25.03.1911 in Leutmannsdorf geheiratet haben. Einen Tag vorher hat Bruno Thamm die beiden Kinder Martha und Otto anerkannt. Bruno wohnte inzwischen in Berlin, wo er Polizist war. Im Extrakt der Heiratsurkunde wird er als  Königlicher Schutzmann beschrieben, Anna Maria Güttler war im selben Dokument unverehelichte Schererin. [Königlich soll hier sagen, im Dienst Wilhelm II., Kaiser von Deutschland und König von Preußen]

Zurück zum Geburtstagsgespräch: Frage vom Sohn: "War es denn eine Wilde Ehe?" "Nein, die zwei haben gar nicht in einem Hause gewohnt. Wäre auch nicht möglich, weil Vater in der Armee war und nicht bei uns. Mutter wohnte bei ihren Eltern und sie hat in so einer Art Textilfabrik gearbeitet." Erst als ich sechs Jahre alt war, sind wir nach Berlin umgezogen. Mein Vater war dort bei der Polizei. In Berlin sind noch weitere Brüder geboren, Bruno und Herbert, aber die sind im Krieg gefallen. Es gab noch einen Bruder namens Erwin, aber der war manchmal sehr krank. Erwin ist in Berlin geboren und jung gestorben."

Leutmannsdorf war hügelig und Oma hat mal erzählt, dass sie täglich bergauf und bergab gehen musste. Sie wurde geboren in Leutmannsdorf Bergseite.

"Ich bin in einem Dörflein geboren und werde in einem Dörflein sterben", sagte sie am Ende des Videobandes. Das war richtig, Martha Hedwig ist am 10.01.1999 in Kortenhoef, einem kleinen Dorf in den Niederlanden, gestorben.

Die lange Reise nach Amsterdam

Wie kam Martha Thamm von Berlin nach Amsterdam? Na, mit dem Zug könnte man sagen, aber das ist hier nicht die richtige Antwort. Sie wurde vom Pfarrer der St. Aloysiuskirche gefragt. Diese befand sich in der Ofenerstraße in Berlin, in einer alten Fabrikhalle, eine Straße weiter als die Türkenstraße, wo die Familie Thamm wohnte. Man hat den Pfarrer aus Amsterdam gefragt, ob er nicht ein junges Mädel kennt, dass als Kindermädchen in Amsterdam arbeiten möchte. Eine Einladung dieser Art war oft verdächtig, da es manchmal vorkam, dass so genannte Kindermädchen in einem ganz anderen "Beruf" tätig sein sollten. Aber der Pfarrer hat die Anfrage überprüft und begutachtet.

So kam die junge Martha Thamm nach Amsterdam und arbeitete als Kindermädchen bei einer Familie am Stadhouderskade. Nebenan war das Büro des Notars Ludwig. Im Notariat arbeitete Hendrik van der Velden und er saß im Hinterzimmer. Wenn man aus dem Fenster blickte, sah man den Nachbargarten, wo sich auf einmal ein hübsches Mädchen um die Nachbarkinder kümmerte. Hendrik hat sie nicht nur gesehen, er hat das Mädchen sogar angesprochen und zwei Jahre später fand in Amsterdam die Hochzeit statt.

 

Familienmärchen

Bruno Thamm war lange Zeit eine Große Unbekannte. Ungewiss war, wo er geboren wurde und wann er starb. Nur der Sterbeort (Berlin) war bekannt. Mit Hilfe der Pfarrei St. Aloysius in Berlin wissen wir jetzt, dass Bruno Thamm am 19.02.1940 gestorben ist. Die Beerdigung fand am 24.02.1940 auf dem St. Sebastian Friedhof in Berlin statt. Seine Geburt war mit Rätseln umgeben. Einerseits wurde gesagt, dass er aus Ostpreußen kam, eine andere Geschichte wollte haben, dass er ein Findling war. Eine nette Dame hätte das gefundene Baby liebevoll aufgenommen...

Soweit die Phantasie. Die Realität, so hat sich heraus gestellt ist, dass Franz Bruno Thamm am 30.04.1882 in Groß-Merzdorf geboren wurde als Sohn von Anna Thamm (unverheiratet) und einem unbekannten Vater. Am 30.01.1884 ist das Kind anerkannt vom Dienstknecht Josef Opitz. Geheiratet wurde nicht, deshalb behielt das Kind den Namen Thamm.

 Familie Thamm in Leutmannsdorf und Berlin 

Richard Keijzer, Hilversum 12. August 2008

 

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Hexenglauben und Hexenverfolgung in Schlesien

Die Hexenprozesse haben längst aufgehört, der Hexenglaube aber erhielt sich in Schlesien bis ins zwanzigste Jahrhundert. Da gab es in Georgendorf bei Steinau im Kreis Wohlau eine Hexe – so erzählten sich jedenfalls die Leute – welche mit einem Stellenbesitzer verheiratet war. Sämtlichen Kühen im Dorf zog sie Sahne aus dem Euter. Wenn die Mägde oder die Bäuerinnen selbst melkten, erhielten sie nur dünne, bläuliche, fettlose Milch. Niemand im Dorf wusste aber wie es kam, das die Kühe so eine schlechte Milch gaben. Einmal stand diese Frau, welche sich der Kunst des Hexens verstand vor dem Butterfass und jedesmal wenn sie den Stiedel – den Stiel mit der Holzscheibe daran – im Faß hinunter stieß, sagte sie dazu: „Os jed’m Hos an Baun.“ – Aus jedem Hause eine Bohne! – Da wurde die Frau mitten aus dem Buttern weg gerufen. Sie gebot der Magd, die Arbeit des buttern fort zu setzen. Aber die Magd war ein „a wing tumm“, sie hatte jedenfalls nicht richtig hin gehört, um verstehen zu können, was die Frau beim Buttern gesagt hatte. Deshalb – da sie den Butterstiel ergriff – sagte sie: Os jed’m Hos a Zaubr“ – aus jedem Haus ein Zuber. Als die Frau zurück kam und den Spruch der Magd hörte, erschrak sie sehr und sagte: „um des Himmels Willen, du machst ja den Leuten die Küh zu Schaden. Du sullst ju bluß suin: „Os jed’m Hos an Baun!“ Die Magd hat das ausgeplaudert, und nun wusste es das ganze Dorf warum die Kühe nur immer blaue Milch gaben. 

In Leutmannsdorf im Kreis Schweidnitz geschah es noch während der ersten drei Jahrzehnte unseres Jahrhunderts, dass die Jungen beim Schlittenfahren immer an einer ganz bestimmten Stelle umkippten. Und als wieder einer der Schuljungen mit seinem Schlitten den Berg hinunter fuhr und mit dem Schlitten an der bewussten Stelle umkippte, stieß er versehentlich tief mit seinem Finger in die Erde. Nachdem er ihn wieder hinaus gezogen hatte, sah er, das der Finger blutig und aufgerissen war. Seitdem erzählten sich die Einwohner von Leutmannsdorf, diese Stelle – wo die Kinder ständig mit dem Schlitten umkippten – sei verhext und das der Finger des Jungen, den er so blutig aus der Erde gezogen hatte, von einer Hexe angebissen worden sei. Seit jener Zeit hörte das Schlittenfahren an diesem Berg gänzlich auf. Da der Ort nach dem Glauben der Dorfbevölkerung verhext war, wollte sich dort kein Junge mehr mit dem Schlitten tummeln. 

In Stanowitz im Kreis Schweidnitz – es hieß zuletzt Standorf – gab es einen Müller, welcher der Aumüller hieß. Ihn plagte – auch in unserem Jahrhundert noch – schrecklich „doas Reißa“, Rheumatismus. Nichts, was er gegen die Krankheit auch unternehmen mochte half ihm, seine Schmerzen los zu werden.  Und wann ist der Aumüller das Reißen wieder losgeworden? Da hat er doch immer hinter einer  - einer Frau die er offenbar gerne mochte – zum Spaße hergerufen. Und diese Frau hatte ihm zurück gerufen, er werde noch an sie denken. Sie also war es nach dem Glauben des Aumüllers unzweifelhaft, die ihn mit Zauberkraft von der Krankheit geheilt hat. So hat es der Aumüller oft im Kretscham erzählt.

In Gläsen im Kreis Leobschütz – so erzählt man sich dort – soll es eine Frau – die Simon Therese – gegeben haben, die sich aufs Hexen verstand. Wenn es arme Kleinbauersleut gab im Dorf, die von ihrer magren Kuh zu wenig Butter hatten, dann ging die Simon Therese zu ihnen und butterte selbst. Zuvor aber zog sie aus dem Wagen, der gerade draußen auf dem Hof stand, den Virstecker heraus und fuhr mit diesem, und fuhr so schmutzig er auch war, dreimal um das Butterfass herum. Dann schlug sie mit dem hölzernen Butterschlegel noch ein paar mal und im Handumdrehen war soviel Butter im Butterfass, wie die armen Kleinbauersleut im Leben noch nie gesehen hatten.


Quelle: Aus den schlesischen Gebirgsboten von Heinz Kulke in den Ausgaben 1.8. – 20.8.1968
Zur Verfügung gestellt von Reiner Tannhäuser